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Musikcamp für BLIND AUDITION


Die Koffer sind gepackt, die Aufregung steigt. Seit Wochen das brisanteste Thema in den Familien von Sophia, Marc und Frederik: Das Musikcamp in Ottweiler, Musik rund um die Uhr mit motivierten Gleichgesinnten - das Paradies für die drei Ausnahmetalente der Band BLIND AUDITION.

Und endlich ist es soweit. Am Samstagmorgen, den 29. Juni 2019 läd der Bund für Zupf- und Volksmusik Saar e. V. Zu seinem Grundlehrgang 1 ein. Die Kursteilnehmer und ihre Eltern finden sich in der Ellipse, dem Konzertraum der schönen Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung ein. Dort werden sie von Lehrgangsleiter Thomas Kronenberger begrüßt, der das Dozententeam vorstellt und Infos zu den Abläufen gibt. Bei der Einhaltung eben dieser Abläufe, vor allem der dicht aufeinander folgenden Unterrichtszeiten, werden die Band Mitglieder von zwei Betreuerinnen, die sie wie die Dozentin Isabell Spindler, die zugleich ihre Musiklehrerin sowie Leiterin der Band ist, aus dem Schulkontext kennen. Und noch mehr bekannte Stimmen gibt es an diesem Tag zu entdecken. Drei weitere Schüler der Louis-Braille Blindenschule Lebach besuchen ebenfalls den Lehrgang. Also beinah ein Heimspiel. So fällt es auch nicht schwer - zumindest den Kindern und Jugendlichen - ihre Eltern zu verabschieden und die Woche voller Musik ihren Lauf nehmen zu lassen.

Jeder Tag dort beginnt mit einem stärkenden Frühstück und den morgendlichen spielerischen Warm-ups beim „Aufwachen“. Musiktheorie in Blindenschrift, Einzelunterricht für Gesang und am Instrument, Band- und Orchesterprobe wechseln sich mit ebenso köstlichen wie geselligen Mahlzeiten ab. Für BLIND AUDITION wurde das Lehrgangsangebot in diesem Jahr erweitert:Natürlich kommt auch die Freizeit nicht zu kurz, auch wenn es dem ein oder anderen lieber wäre, weiter zu musizieren. Aber so eine Verschnaufpause zum Füßehochlegen oder ein nettes Pläuschchen auf der Terrasse verleihen Kraft und Muse. Schon nach den ersten Tagen bewegen sich auch die blinden Kursteilnehmer selbstständig im Haus. Und weiß man mal nicht weiter, zeigen sich nicht nur die Betreuer und Dozenten, sondern auch alle Nachwuchsmusiker ausgesprochen hilfsbereit. Es herrscht ein angenehm offenes Klima, das sich auf interessante Art und Weise entwickelt hat. Der anfänglichen Neugier folgte ein großes Erstaunen, beim ersten Vorspiel von BLIND AUDITION. Gerührtsein und Überwältigung waren die Resultate. Zur Bewunderung kam spätestens ab Mitte der Woche absolute Selbstverständlichkeit hinzu. Es ist normal, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung mit dazu gehören. Gelebte Inklusion!Kursteilnehmer, deren Eltern, Dozenten und Betreuer äußerten sich in gleicher Weise, wie wertvoll diese Woche für die gewesen ist, weil sie diese „inklusive“ Entwicklung miterlebt haben. Der Wert für Sophia, Marc und Frederik ist unermesslich. Überglücklich und mit neuen musikalischen Fertigkeiten, ebenso wie in anderen Bereichen wie Selbstständigkeit, Selbstvertrauen etc. geht diese wundervolle Woche zu Ende. 


BLIND AUDITION sagt DANKE:

  • Dem Bund für Zupf- und Volksmusik Saar e. V. Für den Mut es mit uns zu versuchen :)
  • Dem Dozententeam, für die Offenheit und Flexibilität mit der sie die Unterrichte gestaltet haben.
  • Den Betreuerinnen für ihren wahrhaft unermüdlichen Einsatz.
  • Den Kursteilnehmern für die Hilfsbereitschaft und Selbstverständlichkeit mit der sie uns aufgenommen haben.
  • dem Ministerium für Soziales, mit dessen Fördermittel das Dozententeam, um die Betreuerinnen erweitert werden konnte.
  • Energie Saar-Lor-Lux, die mit ihren Fördermitteln unsere Teilnahme mitfinanziert haben.
  • Unseren Eltern, für ihr Vertrauen in uns und den Kurs sowie für die Finanzierung.

BUNDESFINALE

Jugend trainiert für Olympia

IM ZEICHEN DER INKLUSION

Für den offiziellen Empfang des Frühjahrsfinales von Jugend trainiert für Olympia & Paralympics hatte sich das gastgebende Saarland etwas ganz Besonderes ausgedacht.

Schon seit einigen Jahren finden die Bundesfinalverantaltungen von Jugend trainiert für Olympia und Jugend trainiert für Paralympics zur selben Zeit und am gleichen Ort statt. Der inklusive Charaker von „Jugend trainiert" drückt sich, wie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Schulsportstiftung Thomas Härtel in seiner Rede am Abend betonte, nicht zuletzt in der neuen Namensgebung und dem gemeinsamen Logo von Jugend trainiert für Olympia & Paralympics aus.

Das Saarland ging gestern in seiner Landesvertretung beim Bund einen Schritt weiter, über die sportliche Ebene hinaus. Die Gastgeber luden drei junge Musiker, allesamt blind und (ehemalige) Schüler der Louis-Braille-Schule Lebach, nach Berlin ein, um das Publikum zu unterhalten und ganz nebenbei ein Zeichen für Inklusion zu setzen.

Letzteres gelang deshalb so gut, weil Sophia, Marc und Frederik, die sich selbstironisch Blind Audition nennen, wunderbar miteinander harmonierten, weil sie Texte auswählten, die thematisch passten und zum Nachdenken anregten, und weil sie ihren Auftritt auf der Bühne so ausgelassen und freudestrahlend genossen, dass sich ihre positive Energie unweigerlich auf die gesamte Zuhörerschaft übertrug. Die Gruppe ließ auf ganz natürliche Weise jeden im Saal teilhaben an diesem für alle Anwesenden so schönen Moment.

Dass die drei von einer Schule kommen, die auf eine sehr erfolgreiche „Jugend trainiert"-Vergangenheit zurückblicken kann (ihre Mitschüler*innen gewannen zuletzt dreimal in Folge Silber beim Winterfinale im paralympischen Skilanglaufwettbewerb), passt zusätzlich ins Bild.

Neben den Musikern hatten die Saarländer auch noch Handballweltmeister und „Jugend trainiert"-Pate Christian Schwarzer eingeladen. Blacky, wie dieser von allen genannt wird, betreut in Saarbrücken die Handballmannschaften vom Gymnasium am Rotenbühl und ist in Berlin mit drei Schulteams vertreten. Im Gespräch mit Moderator Kai Gemeinder ging es aber nicht nur um den Nachwuchs, sondern auch um Blackys eigene Vergangenheit bei „Jugend trainiert". Ihm gelang mit seiner Hamburger Schule nämlich nie, was seine Schützlinge geschafft haben: Der Sprung zum Bundesfinale. Das kann er mit Blick auf seine spätere Karriere als Handballer aber mittlerweile verschmerzen.

Außerdem warb der Dienststellenleiter der Vertretung des Saarlandes beim Bund, Thorsten Bischoff, auf sehr humorvolle Weise, in der Sache aber durchaus ernst gemeint, für sein Bundesland, bevor Marion Herzog als Referatsleiterin Schulsport im Ministerium für Bildung und Kultur stellvertretend für ihren Minister alle Gäste herzlich begrüßte und ihnen eine gute Zeit in Berlin wünschte.

Dafür, dass die Anwesenden eine gute Zeit beim Get together in der Landesvertretung haben konnten, hatten sie und ihr Ministerium auf alle Fälle gesorgt.

kg


CROSSover im Bliestaldom - 14. April 2019

Foto von Sven Mohr


In vielfacher Weise "Besonders.Gut."

14.09.2018

Von: Sven Mohr


Zum Abschluss der Ausstellung "Da bin ich" – Geschichten für Kinder mit Meisterwerken der Kinderbuchillustration von Wilhelm Busch, F.K. Waechter, Volker Kriegel, Philip Waechter u.a., fand in der "Ludwig Galerie Saarlouis" eine musikalische Matinèe statt. An diesem Tag startete der Auftakt der Band "Blind Audition", welche das Publikum nicht nur Gesanglich in ihren Bann zog. Zu dem musikalischen Vormittag geladen hatten das "Lokale Bündnis für Familie Saarlouis" sowie die "Ludwig Galerie Saarlouis".

Diesen Sonntagvormittag werden die drei Mitglieder der Band "Blind Audition" so schnell nicht mehr vergessen. Anfang September feierten sie in der "Ludwig Galerie Saarlouis" ihren Bandauftakt. Vor über 50 gespannten Zuhörern spielten sie neben aktuellen Popsongs, von Udo Lindenberg bis Namika, auch eigens komponierte Musicalsongs. Laut Duden handelt es sich bei dem Wort Audition, um das innere Hören von Worten und das damit verbundene Vernehmen von Botschaften. Bekannte Musikshows arbeiten seit Jahren mit dem Prinzip, dass Musiker_innen nicht nach dem Aussehen, sondern der Stimme bewertet werden. Somit wird klar, dass es auf ein individuelles Hörerlebnis ankommt. Bei der Band "Blind Audition" handelt es sich selbst um drei Musiker, welche blind sind. Jüngstes Mitglied ist die achtjährige Sängerin Sophia Brandt, welche neben ihrer Stimme eindrucksvoll die Tasten ihres Keyboards zum Glühen brachte. Solo, oder auch mit Sophia im Duett, überzeugte der 18jährige Sänger Frederik Lembke. Mit seinen zum Teil tiefen Stimmlagen imitierte er Udo Lindenberg sehr gut. Da zu jeder guten Band ein Schlagzeuger nicht fehlen darf, begeisterte der ebenfalls 18-jährige Marc Schmidt mit viel Rhythmus im Blut.  

 

Betreut wird die Band von der Musikpädagogin Isabell Spindler, welche an der Louis-Braille-Schule (Staatliche Förderschule für Blinde und Sehbehinderte) in Lebach unterrichtet. Bei den drei Musikkünstlern handelt es sich um ehemalige und aktuelle Schüler. Die eigenen Songs wurden zwar von Isabell Spindler geschrieben, die Textinhalte stammen jedoch von ihren Schüler_innen. Besonders im letzten ihrer Lieder spürte das begeisterte Publikum, mit welcher Freunde, Energie und Leidenschaft diese Band spielt, als es hieß "Besonders.Gut - mit Musik im Blut".